Konkurrierende Suche

Als einmal ein großer Junge sich mit uns zwei befreundeten Vorschulkindern unterhielt, der gerade ein Mini-Klappmesser aus einem Kaugummiautomaten gezogen hatte und er merkte, dass wir beide ganz heiß auf das Messer waren, warf er es auf dem Spielplatz, der komplett mit viel frischem Sand aufgefüllt war, weit hinter sich und sagte, dass der, der es finden würde, es behalten könnte.
Wir suchten, jeder für sich, wie besessen. Schließlich fand mein Freund das Messer.

Die Konkurrenzsituation beim Suchen hatte in mir schon negative Gedanken befördert, die Enttäuschung konkretisierte nun einen, nämlich den, dass mein Freund das Messer sicher selbstverständlich einstecken und mir niemals zum Spielen geben würde und, dass mein Freund egoistisch wäre.

Mein Freund aber schaute sich freudig das Messer an, schaute mich an, reichte mir das Messer und sagte: "Du kannst es haben. Ich schenke es dir."

Ich war zutiefst beschämt. Alles Negative, das ich gefühlt und von meinem Freund gedacht hatte, war nur in mir. Er hingegen hatte es geschafft, positive Gefühle zu haben.

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